Im Schutz eines hohen, dicht belaubten Baumes liegt Caalyn und leckt sich die Pfoten. Um sich herum hört sie die Geräusche der Nacht und sogar das Schnarchen von Olc. Der Gedanke an den Zwerg lässt ihre Wut wieder hochkochen. Was erlaubt er sich, ihr in Strassenräubermanier in einem dunklen Hinterhof Sturmwinds einen Grossteil ihrer Ausrüstung abzunehmen, um sie angeblich wer weiss wie lange später nachkommen zu lassen? Er hatte wohl nicht verstanden, dass sie aus einem bestimmten Grund in die Pestländer unterwegs ist. Ein Grund, aus dem sie von Anfang an keinerlei Hehl gemacht hatte und der sich von der Motivation Olcs und seiner Gefährten erheblich unterscheidet.

Und dieses ständige Gerede von Vertrauen. Als ob man einem Zwerg vertrauen könnte! Die Erfahrungen der letzten Tage beweisen ihr das Gegenteil.

Nein, so kann es nicht weitergehen. Caalyn fasst einen Entschluss, konzentriert sich kurz und verlässt ihren Wolfskörper. Leise aber bestimmt führt sie ihr Weg zu ihrem Pferd, das nicht weit entfernt angebunden steht und grast. Sie führt es leise mitsamt dem kümmerlichen Rest ihrer Ausrüstung vom Lager fort, bis sie ausser Hörweite sind, steigt dann auf und reitet Richtung Norden. Es ist nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel und der Weg dorthin wird sich ohne grössere Gefahren auch allein bewältigen lassen.